Klassenzimmer und Klassenräume

Innenausstattung & Farbe

Wie bereits angeführt, begünstigen Farbe und Innenausstattung eines Klassenraumes das Lernen ungemein. Die Farbe Grün z.B. hat nicht nur eine ausgleichende, sondern auch eine harmonisierende Wirkung. Ein grünes Klassenzimmer kann daher nicht nur mit grüner Farbe, sondern auch mit grünen Zimmerpflanzen dekoriert werden. Wusstet ihr: Grün gehört zudem zum Element Holz, das u.a. für Wachstum, Entwicklung und Kreativität steht. Die Gestaltung des Klassenraumes mit Holzelementen, wie zum Beispiel Holzfensterbänken oder Holzregalen, verleihen einem Klassenraum ein wohliges Gefühl.

Wichtig also: Warme Farben (wie auch orange oder gelb) in Kombination mit modernen Medien, wie beispielsweise ein multifunktionales Whiteboard, fördern das Lernen ungemein. Kalte Farben, wie blau, verstärken den Eindruck von Unzugänglichkeit und Distanz. Rot kann zum Beispiel Hyperaktivität oder Aggressionen hervorrufen. Zudem sollte man aufpassen, dass man es mit der Menge an farbigen Flächen in einem Raum nicht übertreibt, ansonsten wird der Raum für die Schüler:innen anstrengend.

Lärm und Raumakustik

Studien belegen, dass der Verkehrslärm von draußen die Lernergebnisse verschlechtert und den Stresspegel ansteigen lässt. Das zeigt ganz klar, wie wichtig eine ruhige Lernatmosphäre im Klassenraum ist.

Wie kann man unnötigem Lärm entgegenwirken und die Raumakustik verbessern? Hier können viele schallabsorbierende Flächen und Fenster eine wichtige Komponente sein. Die Räume und die Anordnung der Tische sollten nicht zu weit auseinander stehen. Das hat übrigens auch einen tollen sozialen Nebeneffekt.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit 

Klassenräume stehen unter besonderen großen Herausforderungen, was die Luftqualität betrifft: So kommen viele Menschen schnell auf engem Raum zusammen. Das kann, im wahrsten Sinne des Wortes, für dicke Luft sorgen. Die Raumtemperatur für eine bestmögliche Leistungsfähigkeit sollte sich im Bereich zwischen 21 und 22 Grad Celsius verhalten. Um eine angenehme Luftqualität zu beizubehalten sollte regelmäßig gelüftet werden (ja, auch im Winter!).

Die klassische Paaranreihung

Bei dieser Sitzanordnung sitzen jeweils immer zwei Schüler:innen nebeneinander. Sie reihen sich dann durch den Raum hintereinander an. So gucken alle in Richtung Tafel beziehungsweise zur Lehrperson. 

Pros: 

• Blickkontakt zu allen SuS (Schüler und Schülerinnen) möglich
  
• bei dieser Variante haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich weiter auseinander zu setzen, wenn sie sich nicht gut verstehen
  

Kontras:

• die Sitzordnung ist nicht für kooperative Arbeiten geeignet
  
• wenig soziale Interaktion möglich
  

Die einfache U-Form:

Bei der einfachen U-Form werden die Tische (wie der Name schon sagt) in Form eines großen U’s angeordnet. So hat die Lehrperson, ähnlich wie bei den klassischen frontalen Sitzordnungen, Blickkontakt zu allen Schülerinnen und Schülern, sowie die Schüler:innen auch untereinander.

Pros:

• die Schüler:innen sehen sich gegenseitig, dadurch ist die Stimmung kommunikativer  

Kontras:

• Gruppenarbeiten sind schwieriger umzusetzen 
  
• Wege durch den Raum werden umständlicher

Ganz neu: Das Aprendarium 

Jetzt fragt ihr euch sicherlich, was heißt denn Aprendarium? Das Aprendarium ist eine neue Form der Gestaltung des Klassenraums und bedeutet so viel wie eine ovale Ausrichtung. Vielleicht kennt ihr dies aus den parlamentarischen Räumen des deutschen Bundestages, ansonsten schaut da gern mal nach. 

Pros: 

• Die Zusammenarbeit der Klassengemeinschaft ist optimiert 
  
• Durch ovale Sitzordnung, automatisch ein verbessertes akustisches Verstehen 

Kontras:

• Ähnlich wie bei der U-Form: Gruppenarbeiten bedeuten einen höheren Aufwand und die Wege können umständlicher werden 
  

Kleiner Side Fakt: Wenn ihr mal für größere Gruppenveranstaltungen zusammenkommt, zum Beispiel um einen Klassensprecher/eine Klassensprecher:in zu wählen oder einen Elternabend durchzuführen, eignet sich die U-Form Variante oder das Aprendarium besonders gut. So können sich alle sehen und gemeinsam abstimmen.